prowildtierschutz.ch
Was läuft bei den Wildtieren rund ums Jahr?
Ein wenig Fachsprache soll näher gebracht. Die Cerviden (Geweihträger) werfen jedes Jahr ihr Geweih ab. Die Boviden (Hornträger) machen das nicht, sondern das Horn wächst kontinuierlich nach. Wann werfen also Rehe (Cerviden) ihr Geweih ab, wann wächst es wieder nach, wie erkennt man einen Bock, wenn er kein Geweih hat, wann wächst das Geweih nach, was ist Bast und was bedeutet fegen..
Die beiden Dokumente wurden von Prowildtierschutz.ch erstellt und basieren auf den geläufigen Informationen aus den Büchern Jagen in der Schweiz, Krebs vor und nach der Jägerprüfung und diversen Internetseiten u.a. der Vogelwarte. Die Angaben können je nach Wetterbedingungen und den Breitengraden leicht abweichen.
In der Nacht erwischt
Bast
Bast ist die Schutzhaut über dem im Wachstum befindlichen Geweih
Wie oben erwähnt, wird das Geweih jährlich abgeworfen (erneuert). Im Frühjahr (Bild Ende Februar) beginnt das Geweih wieder neu zu wachsen. Das Geweih wird während der Wachstumsphase dank einer kurz behaarten Haut, dem Bast, durch Blutgefässe versorgt.
Ist das Geweih voll ausgewachsen, stellt die Blutversorgung ein, die Knochensubstanz „stirbt“ ab, der Bast trocknet aus und wird vom Reh vorzugsweise an Büschen und Bäumen gefegt (abgewetzt – gescheuert). An Bäumen kann das Fegen Furchen und Verletzungen hinterlassen, was leider den Baumbesitzer wenig erfreut (Wildschaden).
Heimisch und bekannt
unsere Rehe
Warum geschehen Wildtierunfälle
Es gibt viele Studien, die untersucht haben, ob es an der Winter-/ Sommerzeit liegen kann. Blaue Lichter sowie andere Massnahmen, um die Wildunfälle zu vermindern.
Fakt ist, dass es viele Gründe geben kann, die durch den Menschen ausgelöst werden. Wenn wir nicht auf Wanderwegen bleiben, schreckt das Wild und wird eher in Bewegung gesetzt. Lärm oder sehr breite Lichtquellen (Nebellampen) setzen Wild eher in Bewegung. Streunende Katzen oder jagende Hunde setzen Wild ebenfalls in Bewegung, deshalb wäre von Vorteil, dass Hunde an der Leine gehalten werden in der Nähe von Hecken und Waldrändern sowie im Wald drin.
Die Tiere selbst können leider nicht lernen, dass die Strasse eine Gefahr darstellt, so wie wir es Kindern beibringen. Dafür fehlen den Tieren laut den Erkenntnissen der Psychologie die Assoziationszellen im Gehirn, die es erlauben „logisch“ zu denken und Schlussfolgerungen zu ziehen. Die meisten Tiere sehen auch „nur“ 2 Farben oder nur Bewegung. Soll heissen, dass ein Fahrzeug im Dunkeln schlecht wahrgenommen wird und helles Licht die Tiere erstarren lässt.
Bedauerlicherweise kommen noch mehr Faktoren dazu, die zu Wildtierunfällen führen können. Beispielsweise wenn Rehe flüchten müssen, weil Menschen sich im Wald bewegen (Biker, Pilzsammler, Jäger, Jogger etc.) werden sie später wieder zu ihrem Einstand (dort wo Sie schlafen) zurück suchen. Auch wenn das bedeutet, eine gefährliche Strasse zu überqueren. Alleine die Nahrungssuche oder Trinkgelegenheiten können Grund genug sein, eine gefährliche Strasse zu überqueren. Wenn die Rehböcke im Frühjahr die Reviere streitig machen, gehen sie aufeinander los und rennen wild umher. Später oder mitten im Sommer treiben die Böcke dann den Geissen (Ricken, weibliche Rehe) hinterher. Solche Verfolgungsjagden stoppen nicht an einer Strasse! Weitere wichtige Merkmale sind, wenn ein Tier kommt, muss davon ausgegangen werden, dass mehrere folgen. Wechselt zum Beispiel eine Rehmutter (Geiss, Ricke) über die Strasse werden ihre Nachkömmlinge blindlings hinterherrennen. Auch bei Wildschweinen sind selten einzelne Tiere unterwegs, ausser bei starken Keilern (männliches Tier).
Der beste Tipp für Fahrzeuglenker ist: Immer darauf achten, dass im Dunkeln innerhalb der halben Sichtweite angehalten werden kann. Das bedeutet, dass du in der Dunkelheit nicht 80 Km/h fahren kannst, ohne Abblendlicht. Mit normalem Licht kannst du nicht in halber Sichtweite anhalten. Das müssen wir uns einfach vor Augen behalten.
Auf Prowiltierschutz.ch lernst du zudem, wie du dich vor, während und nach einem Unfall verhalten sollst.